Die
Fotodokumente schildern das Alltagsleben der Emigranten in Italien
und zeugen von der grenzenlosen und vorbildhaften Menschlichkeit
einfacher Bauern, Handwerker und Kaufleute von Nonantola-einer
ansonsten gewöhnlichen Kleinstadt im faschistischen Italien
Mussolinis.
Auch
die Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger, war einst als 23jähriges
Mädchen in italienischer Emigration und ist als Zeitzeugin zur
Ausstellungseröffnung nach Wismar gekommen, um von ihren
Kindheitserinnerungen zu berichten. Die Künstlerin stiftete im
letzten Jahr eine überlebensgroße Skulptur aus gebranntem Ton
als Mahnmal der Befreiung nach Nonantola. Die Figur eines Flöte
spielenden Drachentöters, „bezwingt nun den Drachen durch seine
Melodie und beendet damit das Töten“, erklärt die heute 88-Jährige
und berichtet über ihrem langen Leidensweg und die Freundschaften,
die teilweise heute noch Bestand haben.
Der Historiker und Kurator der
Ausstellung, Dr. Klaus Voigt, ließ es sich ebenfalls nicht
nehmen, zur Eröffnung der Exposition nach Wismar zu reisen und über
die Flucht der Kinder und die ihnen angetragene mutige Hilfe zu
berichten.
Der Vorsitzende der
Deutsch-Italienischen Gesellschaft Ronald Dehne übermittelte
zudem eine herzliche Grußbotschaft des Bürgermeisterns von
Nonantola an die große Zuhörerschaft und mit einem ergreifendem
Film über die Situation im italienischen Exil, klang ein
bewegender Abend aus.
Bis
zum 21. September 2003 besteht die
Gelegenheit, montags bis sonnabends zwischen 8 bis 20 Uhr und
sonntags zwischen 11.30 und 20 Uhr die
eindrucksvolle Fotodokumentation in
St.
Nikolai zu besuchen.
Bildunterschrift:
Der Kurator Klaus Voigt und die Zeitzeugin Ingeborg Hunzinger
schilderten während der Ausstellungseröffnung in der
St.-Nikolai-Kirche ihre Erfahrungen und Erlebnisse über die
dramatische Situation der jüdischen Flüchtlinge während des
zweiten Weltkrieges. |