
Dazu die
dritte Ausstellung und der Ruf in der Hansestadt, nicht nur mit den
Welterbe-Blickpunkten immer genau im richtigen Moment, im richtigen
Blickwinkel auf den Auslöser zu drücken.
Architektur, Menschen und das italienische Leben haben Manuela Pagels
festgehalten. Keine Schönwetterfotografie mit langweilig blauem Himmel und
Postkartenmotiv. Sondern der Blick dahinter, abseits der Touristenpfade.
Den Alltag, den man am Rande findet. Und den eigentlich, so Manuela Pagels,
jeder so finden, so erleben kann. Wenn man sich darauf einlässt.
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Wismar: „Die Bilder geben die Stimmung wieder, die ich aus Italien
nach Deutschland mitgebracht habe“, erklärte Manuela Pagels den zahlreichen
Gästen zur Ausstellungseröffnung in der Hauptgeschäftsstelle der Wismarer
Sparkasse am Markt. Während ihres einjährigen Studienaufenthaltes in
Italien hat sie sich in das Land, die Mentalität, aber auch in die
Fotografie verliebt. Damals, 1999, war es die erste intensive Begegnung der
studierten Archäologin mit der Fotografie. Mittlerweile ist daraus Berufung
und Beruf geworden.

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Wer sie sprechen hört, wer ihre festgehaltenen italienischen Momente
sieht, erkennt schnell, wie verliebt die Frau in das Land ist. „Ich wollte
in Italien bleiben“, verrät sie. Nur um das Archäologiestudium zu beenden
ist sie wieder nach Deutschland gekommen, wollte danach wieder zurück nach Italien.
Die Liebe hat sie – zum Glück für die Wismarer – in der Hansestadt
gehalten. „Kein Stress, keine Hektik, die Dinge gelassen sehen“, erzählt
sie von ihrem Italien und dem Leben dort. Dieses Leben versucht sie, auch
im eher hektischen Deutschland für sich zu bewahren. Und sei es nur mit dem
morgendlichen Cappuccino. In ihren Bildern lebt ihr Gefühl von Italien
weiter, auch wenn sich die Künstlerin mit ihrer Arbeit in den letzten
sechs, sieben Jahren natürlich weiterentwickelt hat. Die Freude am Zeigen,
was eigentlich nebensächlich ist, woran andere achtlos vorbeigehen würden.
Manuela Pagels findet genau diese Nebensächlichkeiten, hält sie
fotografisch fest und rückt sie spätestens so in den richtigen Blickwinkel.
Noch bis zum 11. August ist die Ausstellung, die auch in Zusammenarbeit
mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft entstand, in den
Sparkassenräumen zu sehen, jeweils zu den normalen Geschäftszeiten. In gut
vier Wochen wird die fast 30-Jährige übrigens ein neues Lieblingsmotiv
haben - sie erwartet ihr erstes Kind!
Fotos und Text: Nicole Hollatz, Ostsee-Zeitung Wismar, dienstag, 20.
Juni 2006
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